Nachdem ich 2018 mit @marcthiele und @btconf ein Mastodon Konto angelegt hatte wurde es kurz danach recht still um Mastodon. Die aktuelle Welle an Neuanmeldungen und Aktivität hat aber eine andere Dimension. Daher habe ich auch für diesen Podcast und die Website einmal ein Mastodon Konto angelegt und ihr könnt dort gerne @neugierig_fm folgen.
Twitter bzw. Herr Musk ist wohl nicht ganz unschuldig daran und viele Leute suchen nach einer Alternative zu Twitter, um sich auszutauschen und eine neue Art Microblogging-Plattform zu finden. Den Fehler, den viele meiner Meinung nach machen ist es Mastodon mit Twitter zu vergleichen bzw. es als Ersatz für Twitter zu sehen. Klar, optisch gibt es schon sehr viele Ähnlichkeiten und Tweets heißen Toots, ein Re-Tweet heißt Boost und auch sonst ist es in der Nutzung recht ähnlich.
Ein wichtiger Unterschied ist allerdings, dass bei Mastodon Nachrichten nicht nach einem Algorithmus sortiert werden, sondern chronologisch sortiert. Das war bei Twitter auch mal so, ist aber nun nicht mehr so, was dazu führt, dass man nicht immer alles sieht, was man eigentlich sehen möchte und auch Twitter entscheidet, was für dich als Nutzer relevant ist. Twitter Nutzer können Programme von Drittanbietern nutzen, aber müssen dann auf viele Twitter-Funktionen, wie Direktnachrichten and Gruppen oder auch den direkten und nicht zeitversetzten Empfang von Direktnachrichten verzichten.
Ein vielleicht noch entscheidenderer Unterschied ist, dass Mastodon nicht auf Servern läuft, die einem Konzern gehören und damit die Entscheidungsgewalt bei eben diesem Konzern liegt, sondern bei niemandem alleine. Die Sever sind dezentral verwaltet und werden im Hintergrund zu einem Gesamtnetzwerk.
Durch den aktuellen Hype sind einige Sever recht langsam oder haben die Anmeldungen aktuell gar ausgesetzt, aber es finden sich jede Menge frei zugängliche Server für die Anmeldung und jeden Tag kommen mehr dazu. Einige dieser Server werden themenorientiert betrieben und teilweise sogar moderiert, weil man sicherstellen möchte, dass z. B. auf einem Server der Podcastern zur Verfügung gestellt wird niemand einen Account eröffnet, der seinen Schwerpunkt darin hat über sein Hobby als Langstreckenschwimmer zu bloggen. Wie z. B. der Server auf dem ich hier mit dem @neugierig_fm bin auch, der speziell für Podcaster und Podcasts gedacht ist – podcasts.social. Der Unterschied, dass man sich hier für diverse Server entscheidet ist wohl der, der die meisten Leute, abschreckt bzw. verwirrt. Letztendlich kann man das ganze aber mit etwas wie einer Web-Adresse oder Email-Adresse vergleichen, was gleichzeitig den Vorteil haben kann, dass Nutzer sich darüber ebne auch authentifizieren können.
Ich bin gespannt, ob der aktuelle Hype um Mastodon diesmal Bestand hat und wie sich das alles entwickelt.