Podcasting Checklist

Als ich die Folge mit Ulrike aufgenommen habe, habe ich ein paar Dinge verpatzt, die am Ende dem Gespräch und dem Inhalt nicht geschadet haben, die aber, wenn ich dran gedachte hätte, den Hörgenuss doch deutlich hätten steigern können und mir einiges an Nachbearbeitung gespart hätten.

Aus diesem Grund habe ich gedacht, dass ich mich einmal hinsetze und mir eine Checklist schreibe, die ich sonst immer nur im Kopf habe. Und diese Checkliste für Podcaster möchte ich gerne teilen, weil bestimmt andere auch in diese Situation kommen, Details zu vergessen.

Ich habe überlegt, ob ich auch eine Checkliste für den Gast machen soll, aber ich finde, es reicht, wenn ich diese Checkliste habe und diese beim gast abfrage. Das allerdings mache ich nicht in der Form, dass ich sie ablese und abfrage – das bin nicht ich und ich finde das zu steif – sondern in einem Gespräch, in dem ich locker zwischen den Zeilen abfrage, ob diese Dinge vorhanden und erledigt sind.

Ein Vorgespräch

Etwas, dass ich aus der Checkliste raushalte, sind inhaltliche Dinge. Ein Vorgespräch, ob geschrieben, per Email, oder einem (Video-) Anruf, das ist egal. Es kann auch für meinen Geschmack einfach direkt vor der Aufnahme stattfinden.

In diesem Vorgespräch solltest du erwähnen, was dein Gast zu erwarten hat und evtl. in welcher Art du das Gespräch/Interview führst. Gib an, wie lange normal deine Gespräche laufen oder, ob es ein zeitlich offenes Format ist.

Es schadet auch nicht zu fragen, ob es Tabu-Themen gibt oder Dinge, über die dein Gast gerade nicht sprechen mag oder darf. Damit sparst du dir eventuelle Unterbrechungen während der Aufnahme oder das Herausschneiden und Bearbeiten deiner Aufnahme im Nachhinein.

Frage deinen Gast auch, ob die Aufnahme vor der Veröffentlichung gehört werden möchte, falls evtl. doch im Nachhinein noch etwas unangenehm war. Meist wird das verneint, aber es schadet nicht, und wenn es nur einfach nett ist, zu fragen.

Zu guter letzt gibst du noch das geplante Datum der Veröffentlichung bekannt.

Deine inhaltliche Vorbereitung

Ebenfalls nicht in meine Checkliste kommt die inhaltliche Vorbereitung von dir auf deinen Gast. Ich beschränke mich wirklich auf eine größtenteils technische Checkliste. Dennoch gehört natürlich auch deine Vorbereitung auf dein Gegenüber dazu. Klar, es gibt auch Formate, in denen gerade das nicht vorbereiten Programm ist und den Charme ausmachen. Aber in einem eher Interview geführten Format, wie meinem, da macht es Sinn sich zumindest ein wenig über den Gast zu informieren.

Checklist für die Aufnahme für dich zu deinen Gast

  • Ist ein gutes Mikrofon vorhanden?
    • Nein: was sind Alternativen. Meist ist der Klang eines Headsets wie z. B. iPhone Kopfhörern besser, als der eines Laptops. Weniger Raumklang wird aufgenommen und dein Gast hat direkt einen Kopfhörer auf.
    • Ja: welches? Schau, ob dein Gast weiß, wie er das Mikrofon am besten bespricht. Ich habe beim letzten mal den Fehler gemacht nicht darauf zu achten. Dadurch sprach mein Gast von vorne, also vom Kopf er ins das Mikro (wie zB bei den meisten Bühnenmikrofonen wie dem Shure SM58), obwohl es von der Seite besprochen wird.
  • Kopfhörer nutzen
    • Egal welche Art Kopfhörer: nichts ist so schlecht wie keinen zu nutzen. Du läufst Gefahr, dass man dich selber über das Mikrofon deines Gasts hört, was ein übles Echo erzeugen kann.
  • Raum mit wenig Hall nutzen
    • Das ist nicht immer möglich, klar, aber es schadet nicht zu fragen, ob es noch andere Räume gibt, wenn dein Gast mobil ist und du feststellst, dass sich der Klang wie in einer Bahnhofshalle anhört.
  • Glas stilles Wasser bereitstellen
    • Vermeidet Schmatzgeräusche durch zu zähen Speichel oder trockenen Mund.
  • Deinen Gast, falls nötig, erinnern, Fenster zu schließen, Notifications auf Geräten zu deaktivieren und das Telefon auf Stumm zu schalten – also generell Störgeräusche ausschalten und vermeiden.
  • Letzten Check und Nachfrage, ob alles passt und angenehm ist: sitzt dein gast gut, Lautstärke auf dem Kopfhörer ist ok und du gut zu hören?
  • Lokale Aufnahme starten (und vorher ggf. erklären, wie man diese macht)
    • Auch, wenn du mit einer Software aufnimmst (Riverside, Zoom oder was auch immer in der Art), so solltest du selber genau wie dein gast immer auch lokal noch mitschneiden. Zur Sicherheit, aber auch, weil das meist am Ende für bessere Qualität sorgt.

Dann sollte jetzt einem guten Ergebnis hoffentlich nichts mehr im Weg stehen. hast du dazu noch Ergänzungen, Erfahrungswerte die helfen den reibungslosen und unterhaltsamen Ablauf noch besser zu machen? Dann gerne her damit an per Email an marc@diese-website-adresse ;)